„Sie machen einen guten und sehr wichtigen Job.“
HAFENBERUFE.
Der Lascher ist ein Hafenarbeiter, der Schiffsladungen, zum Beispiel Container, an Deck oder in Laderäumen von Schiffen befestigt (lascht) und löst (entlascht). Diese Arbeit findet meist im Schichtbetrieb bei Wind und Wetter im Freien statt. So wird häufig nachts bei Scheinwerferlicht gearbeitet. Container-Laschen auf Schiffen ist Gruppenarbeit, bei der Kräfte an Land und auf dem Schiff in Arbeitskolonnen von 10–16 Personen eng zusammenarbeiten. Die Zahl der Lascher im Team schwankt zwischen zwei und vier.
Die Lascher befestigen oder lösen die Verbindungen an den Containern. Bei Wind und Wetter. Ob die Sonne brennt oder es regnet, ob es stürmt, schneit oder friert, egal ob das Thermometer plus 35 oder minus 20 Grad anzeigt – an 360 Tagen im Jahr sind sie rund um die Uhr im Einsatz – in drei Schichten, auch am Wochenende. Nur an fünf Feiertagen im Jahr bleibt der Hafen geschlossen. PGMS beschäftigt ausschließlich langjährige Mitarbeiter, die im Durchschnitt 47 Jahre alt sind und seit 15 Jahren oder länger als Lascher arbeiten. „Das zeigt, dass sie ihre Arbeit lieben und loyal sind“, sagt der Geschäftsführer.
Häufig wissen sie aber erst kurz vor Schichtbeginn, ob sie tatsächlich gebraucht werden. Das Tagesaufkommen ist nie konkret vorhersehbar, da Ereignisse wie Wetter oder Tidenhub zu Verspätungen führen können. Die erste Schicht des Tages wird am Vortag eingeteilt, die zweite Schicht, die um 15 Uhr beginnt, und die Nachtschicht erfahren erst am Mittag desselben Tages, ob sie kommen müssen. Sobald die HHLA mitteilt, wie viele Lascher sie an den Brücken braucht, also wie viele Gänge besetzt werden müssen, werden die Männer disponiert. „Wir haben zwar einen guten Tarifvertrag, aber der ist auch gerechtfertigt, weil die Arbeit den Leuten enorm viel Flexibilität abverlangt“, sagt Beyer.
Auch die Wochenendarbeit wird flexibel gehandhabt, wer Zeit hat und arbeiten will, meldet sich in der Woche davor. Früher war das für alle Pflicht, aber dies wurde bei PGMS vor einigen Jahren abgeschafft. Viele wollen am Wochenende arbeiten, weil es dafür Zuschläge oder Zeitausgleich gibt. „Wir sind deshalb auch am Wochenende fast immer nur mit eigenen Leuten draußen“, sagt er. Auf Fremdpersonal von der Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft (GHB), dem Personaldienstleister für den Hamburger Hafen, ist PGMS deshalb nicht so stark angewiesen. „Die Freiwilligkeit und Flexibilität sind ein so hohes Gut, das habe ich in meinen mehr als 30 Jahren Tätigkeit im Hafen so noch nicht erlebt.“ Es kommt also immer darauf an, wie viel zu tun ist – das Aufkommen schwankt. In den besten Jahren hat PGMS zwischen 85.000 und 95.000 Container pro Monat gesichert. Das Containersegment verzeichnet allerdings seit Jahren rückläufige Zahlen. Im vergangenen Jahr waren es zeitweise sogar rund 20.000 bis 30.000 Container weniger pro Monat, die gelascht und gesichert werden mussten. Das Unternehmen wollte aber niemanden entlassen, und setzte deshalb bis Mai dieses Jahres auf Kurzarbeit. Inzwischen ist das Aufkommen wieder auf etwa 75.000 Container angestiegen.
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