Seit diesem Sommer laufen die Sanierungsarbeiten an der Kaimauer Neumühlen Westkai auf Hochtouren, die der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) koordiniert. Der LIG hat die anspruchsvolle Aufgabe übernommen, eine neue Kaimauer vor die bestehende Uferwand zu setzen, um eine dauerhafte Sicherung dieses Ufers zu gewährleisten. Der Neubau ist aufgrund der Konstruktion mit komplexen baulichen Herausforderungen verbunden. Die Bauzeit beträgt etwa zweieinhalb Jahre, die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 49 Millionen Euro brutto. In dieser Summe sind neben den reinen Baukosten auch die Baunebenkosten und die Kosten für die bereits angefallenen Notsicherungsmaßnahmen enthalten.
Nach dem Absacken der Elbuferpromenade in Hamburg-Neumühlen vor sieben Jahren wird jetzt eine neue Kaimauer gebaut.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Die Sanierung der Hamburger Kaimauern ist eine herausfordernde und unverzichtbare Aufgabe, allein schon für die Sicherheit der Spaziergängerinnen und Spaziergänger. Die Aufgabe ist baulich äußerst schwierig, aber nach den Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie und erheblichen Auswirkungen des Ukraine Kriegs kommen die Sanierungsarbeiten an der Kaimauer in Neumühlen nun planmäßig voran. 2026 kann die viel besuchte Promenade entlang der Elbe dann endlich wieder voll genutzt werden. Insgesamt nehmen wir für die Sanierung der Kaimauern hier und in der Speicherstadt sowie am Hans-Leip-Ufer und am Steendiekkanal rund 536,5 Mio. Euro in die Hand.“
Die Realisierung einer vorgesetzten Rohrspundwand erfordert den Einsatz der speziellen Hubinsel „Simone“, da 85 Tragrohre mit einem Durchmesser von 1,40 Metern und einer Länge von bis zu 34 Metern eingebracht werden müssen. Die Hubinsel zählt mit beeindruckenden Abmessungen von 76 x 24 m und einer Tragfähigkeit/Nutzlast von 2.100 Tonnen zu einer der größten ihrer Art. Zwischen die Tragrohre werden anschließend 84 Füllbohlen gesetzt und die neue Kaimauer landseitig mit Schrägankern stabilisiert.
Die Sanierung der Kaimauer im Bereich Neumühlen Westkai ist erforderlich geworden, nachdem im Jahr 2017 erhebliche Versackungen in der Promenadenfläche festgestellt wurden. Die vorhandene Kaimauer hat sich im Schadensbereich um rd. 1,60 m verformt. Aufgrund akuter Gefahr musste die Promenade seitdem im Bereich der Schlepperstation auf rund 240 Metern gesperrt werden, zusätzlich wurden Notsicherungsmaßnahmen im Bereich der Kaimauer kurzfristig umgesetzt. Nach umfassenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass ein kompletter Neubau der Kaimauer erforderlich ist.
© HafenNews Hamburg / D01SY / All rights reserved,